Endlich wieder Sommerloch! Oder doch nicht?

Ach ja, der Sommer! Die Temperaturen steigen auf beinahe-tödliche 33 Grad Celsius, sinken dann saisonuntypisch auf 17 Grad herunter und es regnet – beide Phänomene sind unschlagbare Beweise für den menschengemachten Klimawandel!

In Russland überschlagen sich die Ereignisse, aber keiner kann so recht was damit anfangen. Die Putinversteher sehen ihn gestärkt aus der Wagnermisere hervorgehen, die Russlandhasser interpretieren die Geschichte eher so, dass Putin eigentlich schon längst nicht mehr an der Macht ist.

Wer zwei sich völlig widersprechende Meinungen zum Krieg benötigt, um seine eigene zu festigen, der braucht nur im Wechsel Röper und Reitschuster zu lesen, am Ende ist die Verwirrung perfekt.

Was wieder einmal verdeutlicht, dass neutrales Berichten von Fakten gar nicht möglich ist, der Medienschaffende muss die Informationen über das Tagesgeschehen, die er erhält, immer in einen Narrativ einpflegen, weil sie sonst überhaupt keinen Sinn ergeben (bloße Fakten allein ergeben nie einen Sinn).

Gerade in Bezug auf Kriege, auch solche im afrikanischen Hinterland, haben wir es seit 45 vollständig verlernt (bzw. aberzogen bekommen) diese nüchtern und sachlich zu analysieren. Die moralische Bewertung – wer ist der Aggressor, wer ist der Angegriffene, wer sind die Guten, wer die Bösen? – ist jeder Berichterstattung und Analyse vorgeschaltet. Dahinter steckt vor allem der (induzierte) Irrtum, befähigt und berechtigt zu sein, Konflikte auf der anderen Seite der Welt moralisch zu beurteilen.

Auch im Ukrainiekonflikt sind aus Sicht der Ukrainer die Taktik der verbrannten Erde, das zwangsweise Einziehen von Jugendlichen und maßlose Unterstützungsforderungen an den Westen sicherlich nicht nur gerechtfertigt, sondern erscheinen in Anbetracht der ungleich verteilten Kräfte notwendig. Und aus Russlands Perspektive findet gar kein Krieg in oder gegen die Ukraine statt, sondern lediglich ein Beschützen der russischsprachigen Gebiete auf ukrainischem Gebiet, die allesamt mehrheitlich an Russland angegliedert werden wollen.

Aus amerikanischer Sicht ist die Ukraine ein wunderschönes Spielfeld, auf dem ohne große Investitionen und Verluste der Rivale Russland geschwächt werden kann. Wir werden bald sehen, ob Röper Recht behält und die anfallenden Summen und Materialkosten die USA doch noch dazu bewegen, der Ukraine die Unterstützung zu entziehen, was den Krieg wahrscheinlich sofort beenden würde.

Aus deutscher Sicht bestünde eigentlich ein großes Interesse an billigem russischen Gas und anderen Rohstoffen und in geringerem Maße auch an Importen aus der Ukraine (viele wussten vor 2022 nicht, dass beinahe die gesamte globale Produktion von Weizen und Sonnenblumenöl fast komplett ausschließlich in der Ukraine stattfindet und manch verschwörungs-affiner Globuli-Idiot kann das bis heute nicht recht glauben).

Das bedeutet, dass die mittlerweile als rechtsradikal gerahmten Friedensbemühungen am ehesten den Interessen Deutschlands entsprechen, da nur Frieden in der Region und mit beiden verfeindeten Parteien Importe absichern kann.

Darüber hinaus ist die Bemühung, Frieden in der Welt zu erhalten und Menschenleben zu schützen, nicht nur grundgesetzlich verankert, sondern auch die eigentlich moralisch gebotene Haltung, welche bekanntlich seit spätestens 1998, damals von der Regierung Schröder begonnen, per Salamitaktik erodiert worden ist.

So wurde Moral durch Moralin ersetzt, alkoholisiert wirkende Außenminister:innen faseln darüber, wer gut und wer böse ist.

Dabei legen auch sie keine gefestigten moralischen Werte an, sondern Interessen. Nur eben nicht die Interessen Deutschlands, sondern der globalen Kabale. Und deren Interesse hat, wie mittlerweile auch jedem bekannt sein müsste, nichts mit Frieden und dem Schutz von Menschenleben zu tun.

Vielleicht holen sie auch schon im Sommer das nächste Giftfläschchen aus dem Schrank. Oder wir haben erstmal Sommerloch. Wie auch immer, wir lassen es auf uns zukommen!  

Author: headofspear

Erster Speerzenturio des Kollektivs

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