Woran man merkt, dass sich etwas ändert

von Viviane Virgo

Um vielleicht noch etwas deutlicher zu machen, dass nicht aller Tage Abend ist, hier ein paar Hinweise, was sich gerade ändert.

Zum einen, steigen die Umfragewerte der AfD unaufhaltsam weiter. Selbst wenn diese auch nur ein Auffangbecken für unsere Wahlstimmen darstellt, ohne dass es am Ende überhaupt eine Auswirkung hat und es in den Sternen steht, ob diese böse „Nazi-Partei“ schlussendlich tatsächlich anders wäre, als die restliche Mischpoke: Die Deutschen werden unzufriedener und machen sich Luft, indem sie auch endlich die Partei wählen würden, die lange Jahre als „bäh“ galt und die man niemals nie nicht hätte wählen wollen.

Betrachtet man die letzte Umfrage, so liegt die AfD bei einem Stimmen-Plus von 6,2% für den Bundestag. Wenn sich also mittlerweile gut 16% der Deutschen auf einen Pakt mit dem Teufel einlassen würden, dann muss hier zwangsläufig etwas im Argen liegen. Etwas, das nicht mehr so einfach zu übergehen ist und was die Bevölkerung langsam aus ihrem Wohlstands-Dämmerschlaf holt.

Der nächste Hinweis auf die ansteigende Unzufriedenheit der Deutschen äußert sich in immer weiteren Kirchenaustritten. Jüngst zeigt eine, durch den Kontrafunk in Auftrag gegebene Studie, dass trotz der vielen Kirchenaustritte in den letzten drei Jahren ein weiteres Drittel der Kirchenmitglieder sehr unzufrieden mit den Leistungen der Kirche ist. So wollen 15% aus der Kirche austreten und 21% wollen vielleicht austreten.

Auch wurde die Frage thematisiert, ob man es als richtig empfindet, dass sich die Kirche mit der Klimakleber-Bewegung solidarisiert. Nach Parteien aufgesplittet ist die Antwort „Nein“ mit 31% (Grüne) – 67% (AfD) vertreten. Wer hiermit also nicht einverstanden ist, ist vermutlich auch nicht damit einverstanden, dass die Parteien nichts gegen die Klimakleber unternehmen und diese z.T. sogar noch hofieren.

Mit Kirchenaustritten hat der Deutsche endlich ein Mittel in der Hand, jemandem, der ihm Schaden will, auch endlich zu schaden, bzw. ihn zu zeigen, wo der Hammer hängt. Der Entzug der finanziellen Unterstützung schmerzt mehr als ein nicht gemachtes Kreuzchen auf dem Stimmzettel. Außerdem ist es leichter umzusetzen und der Ärger kommt tatsächlich da an, wo er ankommen soll. Da wir unseren Politikern nicht die finanziellen Mittel streichen können, ist dies bei den Kirchen „Gott sei Dank“ möglich und somit ein Ventil, bei dem wir die Auswirkungen direkt beobachten können. Ab einem gewissen Minus an Kirchenmitgliedern wird man es sich vielleicht zweimal überlegen, ob und wie lange man auf der Schiene der Politik mitfahren möchte.

Einfach gemacht wird es einem in Deutschland übrigens nicht, aus der Kirche auszutreten. Natürlich muss man aufs Amt, darf dann noch 30€ Bearbeitungsgebühr bezahlen (zumindest in Hessen) und meist muss man dann noch einen Monat warten, bis der Austritt gültig ist – man könnte es sich in den 30 Tagen ja vielleicht noch anders überlegen…

Wenn sich die Deutschen also schon bequemen, einen Termin beim Amt auszumachen oder ohne Termin dort jede Menge Wartezeit zu verplempern, dann muss es arg im Schuh drücken!

Als nächstes ist mir aufgefallen, dass das System nun auch gegen Ricardo Leppe – welcher denjenigen, die keine Kinder haben, vermutlich kein Begriff ist – schießt. Ricardo Leppe, der auf seiner Homepage wissenschafftfreiheit.com für die folgenden Werte eintritt:

  • Dezentralisierung von Bildungsmacht
  • Freier Zugang zu Bildung für die ganze Welt
  • Freie Bildungsentscheidung auf allen Ebenen
  • Für eine bessere Zukunft auf diesem Planeten

Dies ist dem System nun offensichtlich ein großer Dorn im Auge.

Er gibt auf Leppes Homepage u.A. kostenlosen Zugang zu Lernvideos, mit denen Kinder leichter und besser lernen können als in der Schule. Generell ist Leppe ein Magnet für Freilerner, welche durch die Corona-Zeit schon jede Menge Zulauf bekommen haben, welcher aktuell wohl noch anhält.

Nicht anders kann ich mir erklären, dass Herr Leppe nun von einem Kongress in der Schweiz ausgeladen wurde. An besagtem Kongress sollte auch Daniele Ganser teilnehmen. Dieser wurde nicht ausgeladen, aber Ricardo Leppe schon. Was vermuten lässt, dass Letzterer eine noch größere Bedrohung für das System darstellt als Herr Ganser. Warum das so ist? Nun, weil Kinder und Jugendliche, die nicht durch das Brainwash-System der staatlichen Schulen gehen und zum selbst denken erzogen werden, keine willigen Sklaven des Systems werden. Da kann ein Herr Ganser noch so viel Wahrheit raus posaunen, das ist lange nicht so gefährlich, wie wenn bei den Kindern angesetzt wird.

Logischerweise haben sich also die Medien nun auf Herrn Leppe eingeschossen und er wurde somit in unseren illustren Kreis der Schwurbler, Nazis, Aluhutträger und Sonstigen aufgenommen.

Mir persönlich zeigt dies, dass das System arg ins Schwimmen kommt. Auch wenn wir es nicht immer und auch nicht in großen Ereignissen merken, es tut sich etwas. Hätte ein System Angst vor einem Ricardo Leppe, wenn dieser kaum Einfluss auf die Menschen hätte? Um hier einmal wieder mein Lieblingssprichwort zu bemühen: „Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr reibt?“. Genauso ist es mit unserem System. Es wird nur scharf geschossen, wenn man sich bedroht sieht, ansonsten könnten man großzügig darüber hinwegsehen, da keine wirkliche Bedrohung existiert.

Leider gibt es keine offiziellen Zahlen zu den Freilernern in Deutschland. Die letzten öffentlichen Aussagen hierzu sind von 2015, und damals wurde gesagt, dass in Deutschland ca. 1000 Kinder als Freilerner unterrichtet werden. Es ist nur allzu verständlich, dass unser Staat hierzu nicht regelmäßig offizielle Zahlen publiziert, denn wer möchte es schon riskieren, weitere Eltern und Kinder auf den Geschmack bringen?

Zusammengefasst sind dies für mich alles Zeichen, dass sich sehr wohl etwas ändert. Noch nicht im Großen, aber im Kleinen auf jeden Fall. Nun liegt es an uns weiterzumachen und nicht aufzugeben, damit aus diesen kleinen Ereignissen doch noch große werden können!

Author: headofspear

Erster Speerzenturio des Kollektivs

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